7. logisches Handeln was Dir (mir auch nicht immer, ich bin auf Kundenseite und habe andere Ziele als der Hersteller/Verkäufer) nicht gefällt ist also Arroganz? Wenn Du mal wissen willst was richtig arrogant ist, kann ich Dir gerne von unseren Erlebnissen bei Audi/MB/BMW erzählen, von "sind Sie sicher dass sie bei den Modellen mit den richtigen Preisen stehen?" bis zu "wir haben es nicht nötig Ihren Schrott in Zahlung zu nehmen um unser Produkt zu verkaufen". Du verstehst viele Zusammenhänge nicht - sehr schade eigentlich ...
6. Ich will mich jetzt nicht zu allen von dir aufgeworfenen Punkten äußern, zumal wir in einigen übereinstimmen bzw. mit einer anderen Perspektive eine unterschiedliche Gewichtung vornehmen. Im Hinblick auf die Marktanteile haben Sie Recht, wenn es um die Frage der Profite geht. Aber diesen Zusammenhang habe ich auch gar nicht behauptet. Marktanteile erhöhen aber die Markenpräsenz und die Sichtbarkeit dieser Marke für potentielle Käufer, und da folgen viele Menschen leider einfach dem Herdentrieb beim Kauf, was diese Sichtbarkeit einfach auch erhöht ebenso wie den Umsatz beim Verkauf der Produkte.
1. Die Abgasnachbehandlung des Diesels muss man keinesfalls nur für den europäischen Markt entwickeln; die Technik-News von vor ein paar Jahren, auf denen mein Argument beruhte, kam von Honda Amerika, wo die kalifornischen Abgasvorschriften mitunter noch härter sind als die europäischen, und auch für diesen Markt war ein verbesserter Speicherkat eigentlich schon entwickelt nach dieser von Honda stammenden News.
Und was den Ausstoß an Co2 angeht, so hatte der Civic Diesel z.B. einen Ausstoß von 93g/Km. Das ist absolut konkurrenzfähig, auch heute noch! Der HRV Hybrid hat übrigens einen Co2-Ausstoß (nach NTFZ) von 96g/Km. Man könnte also auch heute noch sparsame Diesel ohne Strafzahlungen verkaufen; wie die Werte da bei Hyundai/Kia sind, weiß ich gerade nicht und ist auch nicht wichtig.
2. Wir wollen die Debatte doch einmal ein wenig versachlichen: Hier sind die von Honda angegebenen Werte für den Co2-Ausstoß:
1,0 Turbo im Civic: 107-110 g/KM; Civic e.HEV: 95-91g/KM (alter Civic Diesel: 93g/KM)
CRV e.HEV je nach Ausstattung: 120-126 g/KM
HRV e.HEV: 96 g/KM (alter HRV Diesel: 104g/KM)
Der HRV e.HRV verfehlt den EU-Grenzwert von 95g/KM nur ganz leicht, was sicher zu vernachlässigen ist, und schneidet sichtbar besser ab als der alte Diesel; beim Civic haben wir da im Hinblick auf die Dieseltechnologie quasi Gleichstand! Die Werte für den kleinen Turbomotor im Civic liegen schon deutlich über der 95Gramm-Grenze, aber vielleicht wäre hier mit Optimierungsmaßnahmen noch etwas rauszuholen. Mit dem Angebot und Verkauf von Plug-in-Hybriden sowie von (mehr und erschwinglicheren) E-Autos könnten Strafzahlungen aber eventuell auch vermieden werden. Für den Jazz und den Civic zumindest scheint dann der 1-Liter-Turbo als Einstiegsmotor durchaus noch eine mögliche Option zu sein. Im Übrigen können Strafzahlungen auch eingepreist werden bei den Fahrzeugpreisen, und ich gehe davon aus, dass andere Hersteller dies auch tun, (Der CRV Hybrid wird aufgrund seines höheren Gewichtes anders bewertet im Hinblick auf den Co2-Ausstoß.) Fazit: Die strategischen Entscheidungen von Honda für die Fahrzeugpalette auf dem europäischen Markt folgen natürlich einer gewissen betriebswirtschaftlichen Logik, die aber durchaus auch hinterfragbar ist. Was mittlerweile bzw. momentan fehlt im Angebot, sind die preiswerteren Einstiegsmodelle, was Honda auf dem europäischen Markt auch preislich eher zu einem Premiumhersteller macht. Das ist nicht mehr ganz der Spirit, den der einstige Firmengründer mal begründet hat und der sehr ähnlich dem von Henry Ford war: es ging um zuverlässige Mobilität für möglichst viele zu erschwinglichen Preisen, also gerade nicht um einen Premiumanspruch. Aber das nur als historische Randbemerkung. - Das VW vom Preisniveau mittlerweile "Premium" ist, darüber müssen wir wohl nicht diskutieren.
5. Das ist erfreulich, in meinem Umfeld ist die Tendenz aber absolut gegenläufig, aus den von mir genannten Gründen, die man halt wahrhaben will oder nicht. Sie wohl eher weniger. Vor ca. 15 Jahren gab ein großer Friedberger Autohändler bereits den Honda-Vertrieb auf und wechselte dafür zu Kia, im Dezember diesen Jahres geben zwei weitere Händler auf, wodurch es in Mittelhessen nun keinen Honda-Händler mehr geben wird. Zum Glück kann ich immer noch auch nach Frankfurt fahren, wo es ein großes Honda-Center gibt, das von Honda Deutschland selbst vertrieben wird. Wenn also auch hier die Lichter ausgehen, ist es endgültig vorbei, und das wird erst passieren, wenn Honda sich entscheidet, sich komplett aus dem deutschen Markt zurückzuziehen. Und soweit ist es wohl noch nicht, was ich erfreulich finde (Fanboy, hör zu!).
7. Nun noch etwas zum Thema Arroganz. Mir vorzuwerfen, die Zusammenhänge nicht zu verstehen, ist an Arroganz wohl kaum noch zu überbieten. Eine Bitte um Entschuldigung wäre hier mehr als fällig!! Ihre plastischen Zitate für die Überheblichkeit von Verkäufern der deutschen "Premium-Marken", aber auch z.B. von VW oder Alfa Romeo finde ich sehr treffend. Aus diesem Grund fahre ich z.B. auch kein Motorrad von BMW, da kann man Ähnliches erleben im Showroom, obwohl ich eigentlich zu deren Kundenklientel gehören könnte. Ich zeige es halt nur nicht und mir vergeht sofort die Kauflust, wenn ein Verkäufer mir so begegnet. Ich hatte aber nicht von Honda-Verkäufern und Service-Technikern gesprochen, die ich bisher alle sehr sympathisch fand, sondern vom Honda-Management, und da werde ich meine Beispiele diesbezüglich nicht wiederholen.
Ich habe wirklich nichts gegen gegenteilige Meinungen, Gewichtungen und Einschätzungen in einer Debatte. Andersdenkenden aber einfach fehlendes Verständnis der Zusammenhänge zu unterstellen, ist selbst dümmlich.
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