Wenn Du mal wissen willst was richtig arrogant ist, kann ich Dir gerne von unseren Erlebnissen bei Audi/MB/BMW erzählen, von "sind Sie sicher dass sie bei den Modellen mit den richtigen Preisen stehen?" bis zu "wir haben es nicht nötig Ihren Schrott in Zahlung zu nehmen um unser Produkt zu verkaufen".
Das erinnert mich an den Kauf meines ersten Fahrzeugs 1993: Beim örtlichen VW-Händler wurde ich schlichtweg nicht bedient. War wohl zu jung und sah nicht nach "Riesenkohle" aus. Als ich mich hartnäckig bzgl. Golf erkundigte (damals gab's ja noch kein Internet) wurde ich missmutig mit einem Prospekt und der Preisliste abgespeist. Meine Nachfrage bzgl. Preisnachlass bei Barzahlung wurde nach Beratung mit den Niederlassungschef so beantwortet: "Wenn Sie unbedingt einen Preisnachlass wollen, können wir Ihnen den gesetzlichen Barzahlungsrabatt in Hohe von 3 % gewähren".
Damit war das Thema VW für mich lebenslänglich beendet.
Ich ging zu meinem Händler, dem ich bis heute treu bin und kaufte dort einen Alfa Romeo 33 (Boxer). Bei gleicher Ausstattung damals 13.000 DM günstiger als der Golf. Dem negativen Ruf italienischer Autos zum Trotz war mein Kalkül: für 13.000 DM Preisunterschied kannst du dich ggf. oft in die Werkstatt stellen. Aber: den Alfa hatte ich 9 Jahre ohne Mängel bei 145.000 km Laufleistung. Anfangs verspottet von meinen Studienfreunden (alles Golf- und Kadett-Fahrer) hatte ich das Lachen bald auf meiner Seite: mit ihren deutschen Autos standen diese nämlich oft in der Werkstatt und zahlten Unsummen drauf (Getriebeschäden beim Golf, kaputte Zylinderkopfdichtungen und zerbröselnde Katalysatoren beim Kadett/Astra, Dauerkunde beim Pannendienst mit Fiesta und Escort). Was die deutschen Hersteller einte: null Kulanz. Denn zerbröselnde Katalysatoren und Getriebeschäden bei 2-3 Jahre alten Fahrzeugen waren nach deren Auffassung dem regulären Fahrzeuggebrauch geschuldet, nicht der miesen Materialqualität.
Angerichtet hatte das der ehemalige Chefeinkäufer von VW (Herr Lopez, falls sich noch jemand an diesen erinnert). Als VW ihn feuerte, fand er bei Opel (GM) einen willigen Arbeitgeber. Letztendlich verdankt ihm Opel den Markenniedergang während der 90er Jahre und einen Marktanteil, der von stolzen 17% auf 7% sank.
Damit war das Thema "deutsches Auto" für mich lebenslänglich beendet.
2009 musste mein Händler Alfa Romeo abgeben, da Alfa Romeo eine Exklusivmarke im Alleinvertrieb werden sollte. Und so kam Honda und anschließend Mazda in dessen Haus...