Ein schöner Fahrbericht.
Wer sich - wie ich - über das "zusätzliche" B am Wahlhebel wundert: hier kann man rekuperieren, d.h. beim Auslaufen lassen an Ampeln oder bei Bergabfahrten die Motorbremsenergie in die Batterien leiten.
Das tolle an Hybridfahrzeugen ist, dass sie ja auch schon in "D" rekuperieren, sobald man vom Gas geht oder bergab rollt, man muss also eigentlich nichts Besonderes machen und ganz normal fahren, wie sonst auch, um bereits Energie zurückzugewinnen. In "B" ist die Rekuperation verstärkt, das kommt nahe ans One Pedal Driving ran, aber leider leuchten die Bremslichter in "B" nicht auf. "B" empfiehlt sich eigentlich nur zum gezielten Einsatz bei längeren Bergabstrecken oder vor der einen oder anderen Ampel.
Übrigens, die Schaltwippen am Lenkrad sind im Gegensatz zum alten HR-V nicht mehr zum rauf- und runterschalten da, sondern auch mit ihnen lässt sich die Stärke der Rekuperation jederzeit während der Fahrt einstellen. Korrekt müssten sie jetzt eigentlich Rekuperationswippen heißen.
Interessant ist auch der Spurhalteassistent. Hier ist nun auch schon die nächste Stufe zum autonomen Fahren umgesetzt. Während bei meinem aktuellen HR-V (2. Generation) sich der Spurhalteassistent rein akustisch durch Warnton bemerkbar macht, korrigiert beim neuen HR-V (3. Generation) der Spurhalteassistent durch aktives Eingreifen in die Lenkung.
Beim aktiven Spurhalteassistenten bin ich geteilter Meinung. Grundsätzlich ein Sicherheitsgewinn, aber es wird sich zeigen, wie er auf schlechten oder nassen Straßen arbeitet, auf denen die Fahrspuren nicht immer klar zu erkennen sind. Da produziert der passive Spurhalteassistent des alten HR-V sehr oft Fehlalarme.
Man muss bei Spurwechseln künftig auch sehr auf konsequentes und korrektes Blinken achten (ja schon klar, macht sowieso jeder ), sonst kann es z.B. auch so laufen:
Vorausfahrender Radfahrer - links Blinken zum Überholen - auf Gegenspur wechseln - Überholen - wieder auf rechte Spur wechseln wollen ohne Blinken - der Spurhalteassi greift ein und schiebt wieder zurück auf die Gegenspur - es taucht Gegenverkehr auf - erhöhter Kraftaufwand erforderlich, um den Spurhalteassi zu überstimmen und doch wieder nach rechts wechseln zu können.
Passierte mir bei der ersten Probefahrt in einem Auto mit aktivem Spurhalteassi. Man muss es halt einfach wissen, dass das System auch in Momenten nur stur seine Arbeit macht, in denen man evtl. gar nicht damit rechnet.
Das System reagiert aber nur bei einem "geraden Kick". Dadurch soll verhindern werden, dass sich die Heckklappe schließt, wenn man noch mit dem Oberkörper "im Kofferraum hängt" und sich mit den "im Messbereich stehenden" Füßen seitlich bewegt, weil man zuerst an der linken und dann an der rechten Seite des Kofferraums zu tun hat. Entweder sind die Entwicklungsingenieure so clever, oder es wurden schon ein paar eingezwickt ...
Und ich dachte das ist wegen den wedelnden Hundeschwänzen ...
Anmerkung zum Schließen des Kofferraums:
Honda hat hierfür 2 Tasten an der Heckklappe vorgesehen. Drückt man die (glaub ich) linke, schließt die Heckklappe sofort, drückt man jedoch die andere , beginnt der Schließvorgang erst, sobald der Sensor erkennt, dass man mit dem Herumkruschen im Kofferraum fertig ist und sich weit genug hinter dem Auto befindet. Sehr praktisch, wie ich finde.