Ich habe mich seit den ersten Ankündigungen in Q4 2020 auf den neuen HR-V gefreut, wurde nach sehr langem Warten und der verzögerten Europäischen Vorstellung aber sehr enttäuscht: das mickrige Kofferraumvolumen von 300l bei neuem HR-V hat sich bei mir als ein Ausschlusskriterium herausgestellt. Es sieht wie beim Seat Ibiza oder anderen Kleinwagen aus. Gerade das Kofferraumvolumen war ja die Stärke von HR-V in seiner Klasse, da hat sich jetzt Honda in einem Schwung auf das andere Ende der Skala positioniert und fällt aus dem Visier der Kleinfamilien, die einen Kinderwagen, ein Reisebettechen und einen Reisekühlschrank eine Kühlbox auf zwei Koffer packen wollen.
Das bittere Ende für die Europäer kommt jedoch erst jetzt: laut Auto Moto Sport bekommen die Amis in 2023 ein echtes Upgrade von HR-V auf Basis von Honda Civic: viel Kofferraum, gute Motorisierung (und wohl auch mit besserer akustischen Dämmung) und ein Design, das eher an Audi Q5 erinnert. So dürfen wir wieder den Kürzeren ziehen, wie es schon damals beim Allradantrieb oder 1.8l Motor für Honda 2015 der Fall war - den Kardantunnel gab es auch in Europa, aber der Allradantrieb, für den dieses Design notwendig war, war nur den Amis vorbehalten.
Liebe Honda und Hondianer, so geht es nicht weiter. Werden etwa die Europäer bestraft, weil sie so umweltbewusst sind, während die anderen Nationen ohne strenge Vorgaben für ihre Ignoranz der Umwelt von Honda und anderen Autoherstellern mit besseren Produkten belohnt werden? Dr. Hans-Werner Sinn hat genau diesen Aspekt vom möchte-gerne-Umweltschutz bereits vor Jahren kritisiert: die Umwelt schützt man nicht, wenn die einen lokal mit höheren Preisen und schlechteren Produkten bestraft werden, während die anderen im Übersee fröhlich weiter und noch mehr konsumieren, ohne sich an die gleichen Regeln und Preisgestaltung halten zu müssen. Somit wird der umweltschädigende Konsum nur verlagert, nicht verhindert.
Und wir bleiben ohne ein echtes HR-V Upgrade.