Die kommt u.a. bei ADHS-Patienten zum Einsatz. Mir erschließt sich aber nicht, warum deshalb alle Autofahrer mit möglichst lahm losschleichenden Autos "gesegnet" werden sollen (Beim Bremsen sehe ich das anders.... das kann gar nicht genug unterstützt werden)
Mir reicht eigentlich schon die biologische Gasannahme-Verzögerung der vor mir Fahrenden, welche anscheinend Angst haben, das Gaspedal würde zurück treten oder beißen. Fröhlich nach dem Motto "es reicht ja völlig, wenn ICH es jetzt über die Kreuzung schaffe.... nach mir die Sintflut" . Bei diesen Fahrern kommt übrigens meist auch noch eine Gang-Einleg-Verzögerung hinzu.
Es ist zwar Lobenswert, dass Du Dich dienstlich anscheinend so mit Unfallforschung befasst, was meiner Meinung nach ein sehr wichtiges Thema ist. Jedoch scheint mir da ein gewisser Scheuklappen-Effekt aufzutreten, der dann alles dieser Sache unterordnen will. So was sehe ich in meinem Geschäftsfeld mit Blick in etliche Branchen auch - sowohl von meinen Kollegen (einschließlich mir selbst!) als auch bei den Klienten.
Ich bin eben einfach stur und glaube nicht alles, was uns so vorgesetzt wird. Ob das nun das ewige Märchen von der "überhöhten Geschwindigkeit" als Unfallursache No 1 ist (nur weil man diese am einfachsten Messen und sanktionieren kann) oder auch Themen aus anderen Bereichen. Man muss sich echt nicht alles gefallen lassen.
So wurden gerade in unserer Stadt (mit genau 0 Verkehrstoten in den letzten Jahren) die Straßen mit Blitzern geradezu gepflastert. Daraufhin hat sich eine Protestbewegung formatiert, Gutachten erwirkt und in deren Folge mussten einige der Blitzer wieder deinstalliert werden. Es waren eben garade NICHT die Unfallschwerpunkte (wo unsinnige Verkehrsführung immer wieder für Unfälle sorgt) sondern die Straßen, auf denen das meiste zu holen ist, weil breit, gerade und weit einsehbar. Ach ja, und in der Hauptstraße vor dem Wohnviertel des Bürgermeisters (der dann die nächste Wahl auch nicht überlebt hat, soweit kch mich erinnere).
Vielleicht hat da eher eine Rolle gespielt, dass unsere Ministerpräsidentin und der Polizeipräsident aus unserer Stadt stammen und ein gewisser Profilierungs- oder "A.... - Kriecher-Effekt bei Bürgermeister und Stadtrat eine Rolle gespielt hat. Aber das ist nun eine wirklich ganz persönliche Vermutung meinerseits.
In der Tat ist es sehr schlimm, dass es in Deutschland pro Jahr ca 3.500 Verkehrstote gibt. Im Vergleich zu den 60er Jahren mit ca 20.000 Toten pro Jahr (und das nur in Westdeutschland!) ist das ein gewaltiger Sprung nach vorne.
Wenn man jedoch bedenkt, dass es jährlich zwischen 15.000 und 30.000 Tote (je nach Statistik) durch Krankenhauskeime gibt, dann relativiert sich die Zahl wieder. Aber um wirksam gegen diese Keime vorzugehen, reicht es halt nicht aus, sich mit einem Blitzer an den Straßenrand zu stellen!
Nur um das klar zu stellen:
Ich bin nicht für unkontrollierte Raserei, denn sonst würde ich mir selbst ja Autos mit viel mehr PS zulegen. Aber meines Erachtens sollte man größere Toleranzen gelten lassen, so zum Beispiel bis 20 oder 25 km/h Überschreitung gar nicht sanktionieren. Denn ich glaube einfach nicht, dass Überschreitungen in diesem Mini-Bereich wirklich ursächlich für viele schwere Unfälle sind. In den allermeisten dieser Fällen wird der Fahrer abgelenkt gewesen sein (nicht so leicht nachweisbar) und das nicht auch noch zugeben (falls er es denn noch kann) , wenn man ihm schon die höhere Geschwindigkeit nachweisen kann. ("also wissen sie, ich war zwar tatsächlich ein wenig zu schnell, aber gekracht hat es, weil ich mich gerade zu meinem Hund/Kind auf der Rückbank umgedreht habe")
Im Übrigen reißen wirklich die kleinen Basis-Autos mit lahmgedrosselten Motoren die Flottenverbräuche der Hersteller raus. Bis vor kurzem reichte dazu ein einziges Alibi-Modell, das kein Mensch kaufte. Neuerdings müssen die Kisten wirklich verkauft werden, um in der Statistik zu zählen. Aber ich bin nrecht sicher, dass dabei auch ordenlichtlich getrickst wird.